Das vom Kreisverband für Obstbau, Garten und Landschaftsschutz (KOGL) im Saal der Weingärtner Marbach durchgeführte Fort- und Weiterbildungsseminar zum Thema „Sachkunde im Pflanzenschutz“ am vergangenen Samstag ist auf ein reges Interesse gestoßen, nachdem beim Kauf von Pflanzenschutzmitteln auch weiterhin ein gültiger Nachweis über die Sachkunde vorgelegt werden muss. Zu der 4-stündigen Fort- und Weiterbildung konnten über 50 Teilnehmer aus der gesamten Region begrüsst werden. Sogar aus Lenzkirch im Schwarzwald und aus Wiesloch sind Teilnehmer angereist.
Der Referent Albert Scholpp vom Landwirtschaftsamt Ludwigsburg ging zunächst auf die Verfahren und die Voraussetzungen für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln ein, er sprach die Vorschriften der Gefahrstoffverordnung sowie den integrierten Pflanzenschutz ebenso an wie auch das Lebensmittelrecht. Die dazu einschlägige Rückstands-Höchstmengenverordnung für pharmakologisch wirksame Stoffe in Lebensmitteln diene vor allem dem Verbraucherschutz und ermögliche Rückstandshöchstmengen mit Referenzwerten zu vergleichen, mit dem Ziel, dass belastete Lebensmittel nicht zum Verzehr in Deutschland freigegeben werden dürfen.
Kreisobstbauberater Günter Plonka begann seinen Vortrag zunächst mit einem Rückblick auf die Wettersituation und die Regenhäufigkeit in der Region, bevor er auf die in diesem Jahr zu befürchteten Schäden durch Kirschessigfliege, durch den Buchsbaumzünsler, die Walsnussfruchtfliege, die marmorierte Baumwanze oder das Feuerbakterium Xylella fastidiosa einging. Letzteres Feuerbakterium ist Erreger von Krankheiten bei mehr als 100 Pflanzenarten, darunter zahlreichen Nutzpflanzen. Er machte deutlich, dass eine Bekämpfung dieser vielfach neu bei uns aufgetauchten Schädlinge derzeit noch kaum erfolgreich ist.
Die Teilnehmer an dieser Fortbildung erhielten zum Abschluss eine Teilnahmebescheinigung, die sie in die Lage versetzt, die Sachkunde beim Kauf von Pflanzenschutzmitteln nachzuweisen.