In der ersten Septemberwoche führte der Kreisverband für Obstbau, Garten und Landschaft Ludwigsburg e.V. (KOGL) eine Lehrfahrt an den Bodensee durch. Höhepunkt der Exkursion war eine Schifffahrt vom Städtchen Stein am Rhein zur Gemüseinsel Reichenau – die „Einmalige im Süden“.
„Nicht nur Gemüseinsel, sondern auch Klosterinsel und UNESCO-Weltkulturerbe“ sei die 430 ha große Insel, betonte die versierte Inselführerin, Petra Böhler, zu Beginn der rund 2-stündigen Führung. Zuvor hatten sich die Ausflügler im Inselrestaurant „Zum alten Mesmer“ gestärkt.
Als erste Station wurde das „Kräutergärtlein“ (Hortulus) von Walahfrid Strabo in der nordöstlichen Ecke des Klostergartens besichtigt. Der Garten ist die erste Kunde vom Gartenbau auf der Insel, und wurde 1991 völlig neu angelegt. Nach kurzer Busfahrt erreichte die Gruppe den mit 440 m.ü.d.M. höchsten Aussichtspunkt „Hochwart“. Von hier hatten die Ausflügler einen herrlichen Rundblick über die Unterseenlandschaft.
Der Gemüsebau seit 1928, auf einer rund 160 Hektar verfügbaren Fläche, wird derzeit von etwa 100 Familien, überwiegend im Nebenerwerb, betrieben: davon 100 Hektar Freiland und 60 Hektar unter Glas. Inselführerin Petra Böhler hatte bis vor kurzem selber im eigenen Familienbetrieb Gemüse angebaut.
Vor rund 30 Jahren wurde auf der gesamten Insel ein Beregnungsnetz (60 km) aufgebaut, so dass drei Fruchtfolgen im Jahr möglich sind. Ein konsequenter jährlicher Fruchtwechsel hält die Böden gesund. Die Vermarktung bewerkstelligt die inseleigene „Reichenau – Gemüse – Genossenschaft“. Über die Hälfte der gesamten Gemüseproduktion landet über den Großmarkt Stuttgart in den Küchen der schwäbischen Hausfrauen.
Am frühen Abend verließ der Bus mit den müden Teilnehmern die Insel über den Damm mit der Pappelallee der die Insel seit 150 Jahren mit dem Festland verbindet.
Der Dank ging an die Organisatoren Geschäftsführerin Angelika Schwab und Beirat Heinz Joos.
Bilder von der Lehrfahrt 2012: